«Eine Schule für alle»
Was würde sich ändern?
Eine bessere soziale Durchmischung der Schulen durch Schülerzuweisung über einen Algorithmus.
Mittelzuweisung an die einzelnen Schulen auf Basis statistischer Daten über den sozialen und wirtschaftlichen Status der Schülerschaft.
Eine starke Erhöhung der Mittel für die Basisstufe (Primarschule) unter Einbezug des Kindergartens. In einer ausgebauten und pädagogisch aufgewerteten Basisstufe wird stark auf Frühförderung gesetzt.
Flexible Schulzeit und Mehrjahrgangsklassen. Nicht das Alter, sondern der Lernstand zählt.
Ganztagesschulen mit freien Lernzeiten nach dem Unterricht und nachschulischen Betreuungsangeboten.
Heterogene Klassen und schulische Selektion erst beim Übertritt in die Sekundarstufe II.
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Argumente der Befürworterseite
Verschiedene Studien zeigen, dass unser Schulsystem Kinder aus bestimmten sozialen Verhältnissen stark benachteiligt (zum Beispiel Migrationshintergrund, bildungsfernes Elternhaus).
Eine gute Grundbildung ist die entscheidende Voraussetzung für die spätere schulische und berufliche Entwicklung und der Schlüssel zum Wissenserwerb in späteren Lebensphasen.
Viele Schulprobleme gründen in verpassten Grundlagen, die sich nur schwer nachträglich erwerben lassen.
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Argumente der Gegenseite
Wir brauchen nicht noch mehr Bürokratie. Durch weitere Reformen und Systemanpassungen steigt nur die Arbeitslast des Lehrpersonals und die Zeit für das Unterrichten geht verloren.
Die öffentliche Schule wird den vielfältigen Bedürfnissen der Lernenden nicht gerecht.
Erziehung ist nicht Staatsaufgabe. Mehr Freiheit statt Zwang!
Ergänzende Informationen zu den einzelnen Einflussfaktoren:
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Die Initiative setzt sich für eine starke öffentliche Schule ein. Die Bildungsharmonisierung (Angleichung zwischen den Kantonen) soll vorangetrieben werden. Gelder sollen auf Basis von statistischen Daten an die Schulen verteilt werden. Schulen in benachteiligten Wohngegenden erhalten dadurch eine besondere Förderung.
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Die Sicherstellung der Chancengleichheit ist ein zentrales Anliegen der Initiantinnen und Initianten. Selektion soll erst beim Übertritt in die Sekundarstufe II stattfinden. Die Maturitätsquote soll stark erhöht werden. Um für alle Kinder eine gute schulische Grundlage sicherzustellen, soll die Basisstufe (Primarschule) ausgebaut und intensiv auf Frühförderung gesetzt werden. Mehrjahrgangsklassen sollen die Chancengerechtigkeit zusätzlich erhöhen.
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Die Initiantinnen und Initianten legen besonderen Wert auf die erfolgreiche Vermittlung von Basiskompetenzen (Anwendungskompetenz im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie digitale Kompetenzen). Diese werden als Schlüssel für den späteren schulischen Erfolg gesehen. Weitere Schwerpunkte liegen auf der kritischen Medienbildung, der politischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
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Die Initiantinnen und Initianten wollen schweizweit verpflichtend Ganztagesschulen einführen mit freien Lernzeiten und nachschulischen Betreuungsangeboten.
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Schülerräte und Klassenstunden sind als Gefässe für die Mitsprache der Lernenden vorgesehen. Der Stundenplan umfasst überfachlich angelegte Gefässe für kompetenzorientierten Projektunterricht.
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Alle Lernende sollen über ein persönliches elektronisches Gerät (Device) verfügen. Im Unterricht wird auf einen didaktisch-methodischen Mix aus digitalen Lehrmitteln, Apps etc. und analogen Medien und Lehrmitteln gesetzt.
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Um die Lerninhalte und Anforderungen dem Entwicklungstand der Schülerinnen und Schüler anzupassen, werden Mehrjahrgangsklassen und eine flexible Schulzeit eingeführt. Lernende werden ihrem Entwicklungsstand entsprechend Klassen zugewiesen und der Verbleib in den einzelnen Schulstufen kann variieren.
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Das Teamteaching soll Standard werden. Die Lehrpersonen sind den ganzen Tag in den Schulen präsent und betreuen die Lernenden auch während den freien Lernzeiten. Neben den Lehrpersonen stellen die Schulen auch Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter an, die Freizeitangebote für die Lernenden gestalten.