1/8 Trägerschaft und Steuerung
Wer steuert die Schule in die Zukunft?
In der Schweiz ist seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Staat (Kanton) für die Schulbildung verantwortlich. Die staatliche Hoheit über die Schule wird bis heute aber auch kritisch gesehen. Mit Blick auf die Zukunft stellt sich daher die Frage, ob die Volksschule in dieser Form weiterbestehen oder ein Abbau an staatlicher Lenkung erfolgen wird.
Seit 1874 schreibt die Bundesverfassung für alle Kinder in der Primarschule einen obligatorischen, kostenlosen und bekenntnisunabhängigen Unterricht vor. Die politische Hoheit über die Volksschule liegt jedoch bei den Kantonen und Gemeinden. 2007 haben sich mehrere Kantone mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Unterschiede zwischen den kantonalen Lehrplänen und Schulsystemen abzubauen (HarmoS-Konkordat). Der bildungspolitische Trend geht damit hin zu einer zentraleren Steuerung der Schule. Zugleich werden immer wieder gegenteilige Forderungen laut: nach freier Schulwahl, Bildungsgutscheinen, Schulautonomie oder gar einer Privatisierung der Schulen.